Sommer in der Gartenlounge 2017

SOMMER IN DER GARTENLOUNGE 2017

Am 30. Juli 2017 eröffneten die beiden Berliner Bezirksstadträte Oliver Schruoffenegger (Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt in Charlottenburg-Wilmersdorf) und Arne Herz (Bürgerdienste, Wirtschafts- und Ordnungsangelegenheiten) feierlich die neue Gartenlounge des Projekts NEUE MOBILITÄT BERLIN. Vor den Geschäftsräumen der insel-projekt.berlin durchschnitten sie dazu das rote Band und luden die zahlreichen Gäste, Anwohnerinnen und Anwohner zum intensiven Austausch über diese temporäre Umgestaltung des öffentlichen Parkraums ein.

Über 2,5 Monate stand die so benannte „Gartenlounge“ auf der Fläche von 2 Parkplätzen und wurde zum Verweilen, gegenseitigen Kennenlernen und für eine Reihe von Veranstaltungen genutzt.

Im Vorjahr befand sich an gleicher Stelle vor der Mindener Straße 22 die aus Euro-Paletten errichtete „Bring-dein-Kissen“-Lounge. Diese beliebte Sitzgelegenheit erlebte 2017 so viel Anklang, dass sie in diesem Sommer in Form einer handwerklich und gestalterisch hochwertigeren Gartenlounge erneuert werden sollte.

Das mit Hilfe eines Schreinermeisters gebaute Parklet aus vorwiegend PEFC-zertifiziertem Holz und farbigem Upcycling-Acrylglas wurde verziert durch Blumen und Kräuter vom Mosaik Gärtnerhof Charlottenburg im Fürstenbrunner Weg.

In den 10 Wochen von Mitte Juli bis Ende September 2017 begrüßte das Projekt NEUE MOBILITÄT BERLIN in der Gartenlounge u. a. die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Agora Verkehrswende mit 70 Verkehrsplanern aus der ganzen Welt. Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche konnten am 16. und 17. September innovative Fortbewegungsformen wie ein i3 aus der Fahrzeugflotte von DriveNow, ein Prototyp des BMW Motorrad X2City (Pedelec-Tretroller) sowie ein E-Motorroller von Coup ausprobiert werden. Darüber hinaus präsentierten Mobilitätsanbieter wie drive-by und nextbike ihre Dienstleistungen den interessierten Passanten.

Die TU Berlin thematisierte in Kooperation mit der DorfwerkStadt e. V. „Chancen und Grenzen der Bürgerbeteiligung im Kiez“ und das Kompetenzzentrum Urbane Mobilität der BMW Group informierte über „Vorstellungen und Konzepte für nachhaltige städtische Mobilität & Lebensqualität“.

Auch zur kritischen Hinterfragung lud das Projekt NEUE MOBILITÄT BERLIN auf der Kommunikations- und Aktionsfläche ein. Unter dem Motto „Die nehmen mir den Parkplatz weg“ ging man auf Nachbarinnen und Nachbarn zu, die sich bisher zu wenig über die Motive und Ziele des Forschungsvorhabens informiert fühlten oder auch grundsätzlich andere Vorstellungen von der Nutzung des öffentlichen Stadtraums haben.

Natürlich bot die Gartenlounge auch die Möglichkeit des rein privaten Plauderns, kurzweiligen Verbleibs und Innehaltens. Kaffee & Kuchen vom Bäcker nebenan oder die Mittagspause konnte hier genossen werden.

Kinder spielten bei Sonnenschein, Babys wurden gestillt, selbst bei Regen zog das kostenfreie W-LAN „Besitzer“ in diese „Oase im Asphalt-Dschungel“.

— Rolf Mienkus, insel-projekt.berlin UG (haftungsbeschränkt)

Am 29. September verabschiedete das Projekt mit Freunden und Bekannten den Sommer in der Gartenlounge bei einer kleinen Abschlussveranstaltung. Dagmar Eichhorn trug auf ihre unnachahmliche Weise das türkische Märchen vom Basilikum-Mädchen vor, ein leckerer Imbiss stillte den aufgekommenen Hunger und die Gewinnerinnen und Gewinner eines kostenlosen Tages mit dem Miet-E-Lastenfahrrad LARS wurden ausgelost.

Wie es im nächsten Jahr mit dem Parklet weitergeht?

Das ist aktuell noch nicht geklärt – wir sind aber immer offen für spannende Vorschläge!


Mobilitätstage in den Aktionswochen 2016

Neue Mobilität ausprobieren

Um Ihnen innovative Ansätze für Mobilität in Berlin vorzustellen, hatten wir Samstag, 03. September (Mierendorff-INSEL) bzw. 04. September (Klausenerplatz-Kiez) 2016, als unseren „Tag der neuen Mobilität“ bestimmt.

Von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr (MIE) bzw. 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr (KPK) konnten Sie, über die Einweisungen für CarSharing und e-Mobilität hinaus, die Elektro-Roller von eMio sowie die Segways von yoove Mobility und andere Elektromobile ausprobieren.

Vorgestellt wurde auch erstmalig der Prototyp des BMW e-Kick-Scooters, ein Tretroller mit elektronischer Unterstützung.

"Super, endlich finde ich mit dem CarSharing-Wagen mal einen Parkplatz in der Nähe unserer Wohnung."

— Kerstin R., Nachbarin


FRAGEN & ANTWORTEN

IHRE FRAGEN - UNSERE ANTWORTEN

Bei eventuellen Fragen, wenden Sie sich bitte an:

Rolf Mienkus
Geschäftsführer bei insel-projekt.berlin GmbH
Tel.: +49 (0)30 34092530
E-Mail: mail@insel-projekt.berlin

Das Projekt Neue Mobilität Berlin zeigt mit 2 CarSharing-Plätzen in der Tauroggener Straße und einer temporären Aktions- und Kommunikationsfläche in der Mindener Straße (bis 30.09.2017) modellhaft, wie das ab September 2017 gültige CarSharing-Gesetz zur Anwendung kommen kann. Dieses ermöglicht den Kommunen die CarSharing-Verfügbarkeit durch die Umwidmung von Parkplätzen in CarSharing-Plätze zu erhöhen.

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf will die Anwendung des CarSharing-Gesetzes im Rahmen des Projekts NEUE MOBILITÄT BERLIN auf der Mierendorff-INSEL und im Klausenerplatz-Kiez erproben. Für jedes nachweislich abgeschaffte Auto soll ein Parkplatz für CarSharing, mietbare (e)Lastenfahrräder, Fahrrad-Sharing oder Ähnliches zur Verfügung gestellt werden.

Die Umnutzung von 1 % der vorhandenen Parkplätze bringt, gemäß einer Verkehrssimulation der TU Berlin (FG Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik), spürbare Entlastung der Parksituation in beiden Modellkiezen.

Studien der Stadtverwaltungen München und Wien belegen, dass ein CarSharing-Fahrzeug bis zu 6 Privat-Pkw ersetzt. Ein wichtiger Hinweis, wie das Flächenproblem in wachsenden Städten und der damit stetig zunehmende Parkdruck reduziert werden kann.

In den Modellgebieten Mierendorff-INSEL und Klausenerplatz-Kiez wurde in der Zeit vom 28.08.-10.09.2016 unterschiedliche Raum- und Mobilitätsangebote bereitgestellt - für mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt. Ermöglicht haben das Autobesitzerinnen und Autobesitzer, die bereit waren, Ihr Auto für die Zeit der Aktionswochen an einem für sie nur mit erhöhtem Aufwand erreichbaren Ort zu parken.

Sie schufen auf diese Weise Platz für die temporäre Umnutzung der Parkflächen, ohne dass Parkplätze wegfielen bzw. zusätzlicher Parkdruck im Kiez entstand. Viel wichtiger noch ließen sie sich darauf ein, für zwei Wochen ihre eigene Mobilität ohne eigenes Auto zu probieren.
Es wurden pro Modellkiez 2 Parkplätze für CarSharing eingerichtet, um die Verfügbarkeit von Automobilität für die Auto-Umparker zu gewährleisten.

Darüber hinaus waren die Aktionswochen in beiden Kiezen von Anwohnerinnen und Anwohnern, Unternehmerinnen und Unternehmern vor Ort in drei öffentlichen Treffen vorbereitet worden. Ideen zur Verbesserung von Mobilität und Leben im urbanen Raum wurden entwickelt und konnten, sofern im Einklang mit den Regeln zur Nutzung des öffentlichen Raums, umgesetzt werden.

Aufgrund der Nachfrage von Anwohnerinnen und Anwohnern fragte Jenny Wieland (BVV-Mitglied BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) am 15.09.2016 in der Bezirksverordnetenversammlung-Charlottenburg: "Kann die "Garten-Lounge" im Mierendorffkiez erhalten bleiben?". Der damt verbundene Antrag wurde in den Ausschuss für Stadtentwicklung überwiesen und in dessen Sitzung vom 25.09.2016 sowie im Nachgang von der BVV am 15.12.2016 ohne Änderungen beschlossen.

Nein, diese Sitzecke/Gartenlounge wurde auf den Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner nach mehr Lebensqualität im öffentlichen Straßenraum entwickelt. Dieses Bedürfnis war in 3 öffentlichen Veranstaltungen auf der Mierendorff-INSEL (2016) herausgearbeitet und mit Hilfe der Gartenlounge befriedigt worden.

Ein solcher partizipativer Prozess kann an anderer Stelle völlig andere Ergebnisse haben. Wir gehen davon aus, dass jeder Kiez mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert ist und dort auch alternative Ansätze für mehr Mobilität & Miteinander im Quartier zu finden sein werden.